30-jähriges Dienstjubiläum von Wolfgang Riesenegger
Der Schützenverein würdigt die Leistungen seines ersten Vorsitzenden
Es ist sicherlich nicht nur unter den Burlafinger Vereinen eine bemerkenswerte persönliche Leistung, wenn ein Mitglied eines Sport- oder Kulturvereins 30 Jahre lang erster Vorsitzender ist.
Bereits als junges Mitglied wurde Wolfgang Riesenegger am 19.12.1969 zum Kassierer des SVB gewählt. Im Rahmen dieser Tätigkeit hat er schon damals den gesamten Verwaltungsaufwand eines Vereines, samt der damit verbundenen Problematik, kennengelernt. Sein großes Interesse an der Sache, sowie sein Fleiß und Geschick, weckten die Aufmerksamkeit der anderen Vorstandschaftmitglieder. Bald stand für sie fest: Dieser junge Vorstandschaftskollege hat das Zeug zum Vereinvorsitzenden.
Nachdem bei der Jahreshauptversammlung am 31. Oktober 1970 ein Vorstandswechsel auf der Tagesordnung stand, fackelte man nicht lange herum. Wolfgang Riesenegger wurde anlässlich dieser Versammlung für das Amt des ersten Vorsitzenden vorgeschlagen und von den anwesenden Mitgliedern nahezu einstimmig gewählt.
Damals wie heute war Riesenegger davon überzeugt, dass ein Verein nur eine Zukunftsperspektive hat, wenn auf freiwilliger Basis Fhrungsaufgaben, und damit Mehrarbeit, übernommen werden. Auf Grund dieser Einstellung nahm er die Wahl an und war gerade 23 Jahre alt, als er in die Fußstapfen seines Vorgängers Heinz Baumann trat und die Geschicke des aufstrebenden Schützenvereins übernahm. Bei Rieseneggers Amtsmühe zählte der Verein ca. 140 Mitglieder. Nun sind es knapp 400. Heute, nach 30 Jahren, kann ohne Übertreibung gesagt werden, dass diese Wahl eine der größten Glücksstunden des Schützenvereins war.
Die Handschrift des neuen jungen Vorsitzenden wurde bald spürbar. Viele junge Menschen traten dem Verein bei und in kürzester Zeit stand eine aktive Jugendmannschaft. Ganz besonders am Herzen lag dem neuen Vorsitzenden die Realisierung einer großangelegten und modernen Schießanlage für Sportwaffen verschiedenster Art. Schon fünf Jahre nach seiner Amtsübernahme konnte die Schießsportanlage feierlich eingeweiht werden. Die ersten Erfolgsmeldungen der aktive Schützen ließen dank der guten Trainingsmöglichkeiten nicht lange auf sich warten.
Mit die größte Belastung für Vorstand und Mitarbeiter war sicherlich der Bau des Vereinsheimes. Viele freiwillige Helfer errichteten unter der Regie des Vorsitzenden eine moderne Schießanlage mit einer gemütlichen Gaststube. Außenstehende können kaum nachvollziehen, welchen Zeitaufwand Woflgang Riesenegger aufbrachte, um die vielen Aufgaben bei der Planung, der Finanzierung und dem Bau selbst zu bewältigen.
Bedingt durch den steten Mitgliederzuwachs und insbesondere die Vielfältigkeit des Schießsportes, wurde ein Anbau an das Vereinsheim notwendig. Obwohl die „Vereinshandwerker“ bereits beim Bau des „Hauptgebäudes“ über 9000 Stunden freiwillig und uneigenützig abgeleistet haben, folgten sie dem Ruf des Vorsitzenden, griffen abermals zum Werkzeug und erstellten in relativ kurzer Zeit auch dieses Bauvorhaben. So entstanden unter Rieseneggers Anleitung nicht nur Vermögenswerte des Vereins, auch das gesamte Areal rund ums Schützenheim wurde ansprechend gestaltet.
Eine „Verschnaufpause“ gönnte der rührige Vereinsvorsitzende in all den Jahren weder sich selbst, noch seiner Vorstandschaft. Trotz der vielen Bautätigkeiten kamen die Festlichkeiten nicht zu kurz, bereits im Juli 1977 wurde in einem großen Festzelt das 25 Vereinsbestehen gefeiert.
Allen Festteilnehmern ist diese gelungene Veranstaltung noch heute in Erinnerung. Die zu diesem Fest geladenen Schützenkompanie aus Prad (Südtirol) fühlt sich bei ihren Besuchen in Burlafingen noch heute wie daheim. Die kameradschaftliche Beziehung zu den Südtirolern wurde von Riesenegger nicht nur gepflegt sondern noch weiter vertieft.
In die Amtszeit Rieseneggers fielen unter anderem auch das 30-jähringe und 40-jähringe Jubiläum. Diese, und auch zahlreiche andere Veranstaltungen, sind hauptsächlich mit dem Namen Riesenegger verbunden.
Die Festlichkeiten waren nicht nur geprägt von Unterhaltung und Kameradschaftsgeist, vielmehr hat der Verein dadurch auch seinen kulturellen Beitrag innerhalb der Stadt geleistet.
Bekannlich wird der Schützenverein Burlafingen in Jahre 2002 das 50-jährige Gründungsfest feiern. Nichts wünschte sich der Verein mehr, als dass der „Präsident“ wie ihn die Schützen nicht ohne humorigen Hintergrund, aber trotzdem respektvoll nennen, nicht nur ein entsprechendes Gründugsjubiläum arrangiert, sondern den Verein auch in der Zukunft weiterführt
Wie zu erfahren war, wird der Jubilar in absebarer Zeit zum Kreise der Rentner gehören. Der Eintritt in diesen Lebensabschnitt ist für viele Rentneranwärter, trotz aller Freude auf den wohlverdienten Ruhestand, ein Alptraum. Viele von ihnen befürchten den Verlust ihrer geistigen und körperlichen Mobilität. Sie versuchen dabei durch verschiedenartige Tätigkeiten dem entgegenzuwirken. Gott sei Dank ist Wolfgang Riesenegger in der glücklichen Lage, hier bereits eine entsprechende Beschäftigung zu haben. Das Amt des ersten Vorsitzenden eines großen Vereins bietet ihm bis ins hohe Alter das beste Gegenmittel gegen die allseits befürchteten Mobilitätsschrumpfung.
Die Mitglieder des Schützenvereins Burlafingen haben Wolfgang Riesenegger vor 30 Jahren die Leitung und die Führung des Vereins in die Hände gelegt. Er hat wie kein anderer zuvor den Schützenverein geprägt und ihn mit viel Geschick, mit selbstlosem und uneigennützigem Einsatz, über diese lange Zeit beispielgebend und musterhaft geführt. Auch diesem Weg sprechen die Mitglieder und Gönner des Schützenvereins Burlafingen den herzlichsten Dank für all die geleisteten Vereinsarbeiten in dieser langen Zeit aus. Selbstverständlich gilt dieser Dank auch der Gattin Roswitha Riesenegger, die ihm hilfreich und verständnisvoll zur Seite steht, da ja bekanntlich ein Leben als Funktionärs-Gattin nicht immer ganz einfach ist.
In diesem Zusammenhang muss auch der Name Herrmann Mayr genannt werden, der den Jubilar 16 Jahre lang als zweiter Vorstand mit Rat und Tat zur Seite stand und seine Erfahrungen ebenfalls in den Verein einbrachte.
© Martin Mersch (Ehrenschriftführer)